Der gesellschaftliche Alltag setzt unseren Körper einseitigen Belastungen aus. Wir sitzen zu viel und ursprüngliche Bewegungsmuster, auf welche der menschliche Körper ausgerichtet ist, fehlen oftmals im Tagesablauf. Die Folgen sind unflexibles Gewebe auf der einen und inaktive, kraftlose Muskelgruppen auf der anderen Seite. Viele Gelenke werden unbeweglicher, die Körperhaltung verschlechtert sich zunehmend und bringt im Laufe der Zeit sekundäre Probleme mit sich.
Während meiner Arbeit als Humanphysiotherapeutin stelle ich immer wieder fest, dass dieser Zustand der eingeschränkten Mobilität vielen Menschen gar nicht bewusst ist: Sie haben das Gefühl für ihren Körper verloren und immens an Funktionalität eingebüßt.
An diesem Punkt müssen wir uns die Frage stellen: Wenn wir unseren eigenen Körper schon nicht spüren und kontrollieren können, wie wollen wir dann zur gleichen Zeit einen zweiten Körper führen?
Als Körper-Experte decke ich Dysbalancen auf und versuche diese durch geeignete Techniken und Maßnahmen entgegenzuwirken. Ich verstehe Physiotherapie als Hilfe zur Selbsthilfe: mein Wunsch ist es, euch ein besseres Gefühl und Bewusstsein für eure Körper zu vermitteln, sowie Kompetenzen für eine langfristige Lösung an die Hand zu geben. Gerade im Reitsport kommen wir nicht umhin, an unserem eigenen Körper zu feilen, um die beste Reiterin für unser Pferd zu werden.
Reiten ist eine vorwiegend koordinativ-technisch betonte Sportart und der Reiter besonders auf die Funktionsfähigkeit seines sensomotorischen Systems angewiesen. Ein "guter Reiter" zeichnet sich durch eine hohe Wahrnehmungsfähigkeit, sowie eine ausgeprägte Bewegungs- und Reaktionskontrolle aus. Der entscheidende Unterschied zu bspw. Ballsportarten liegt darin, dass diese Fähigkeiten nicht nur in unseren Extremitäten, sondern vor allem auch in unserer Mittelpositur (Gesäß, Becken und unterer Rumpf) ausgebildet werden müssen, um wirklich fein Reiten zu können.
Um die zuvor erwähnten Fähigkeiten uneingeschränkt nutzen zu können, ist neben einer Basis aus Kraftausdauer der Rumpfmuskulatur und allgemeiner Grundlagenausdauer auch ein ausgewogenes Muskelverhältnis und ein flexibles, elastisches myofasziales System von großer Bedeutung.
In den meisten verbreiteten Sportarten gehört ein sportartspezifisches Zusatz- und Ausgleichtraining zum Trainingsalltag dazu. Auch wenn die Schwerpunkte des konditionellen Physistrainings eines Reiters deutlich von dem eines Fußballers oder Leichtathleten abweichen, gelten auch für diesen spezielle Trainingsprinzipien, welche heutzutage jedoch kaum Berücksichtigung finden oder deutliche Mängel aufweisen.
Unabhängig davon, ob man für sich entscheidet, Turniere zu reiten, gehobene Freizeitreiterei ausübt oder einfach gerne Zeit mit seinem Pferd verbringt: Nicht nur ihr, sondern auch euer Pferd wird von eurer guten Fitness profitieren!
Abgesehen von der Physis spielt auch die Psyche des Reiters eine entscheidende Rolle. Im Umgang mit dem Partner Pferd werden wir immer wieder neben Geduld und Fairness auch in Selbstdisziplin und Willensstärke geprüft.
Neben dem eigensächlichen Reittraining stehen uns also noch diverse andere Möglichkeiten offen, ein besserer Reiter/ zu werden.
Bei körperlichen Beschwerden, die euch im Alltag oder vielleicht sogar besonders beim Reiten Probleme bereiten, helfe ich euch gerne, eine Lösung zu finden:
Auf Basis eines Privatrezeptes von eurem Arzt biete ich deshalb physiotherapeutische Behandlungen für Selbstzahler an.
Wie auch die Pferde betrachte ich den Menschen als Ganzes:
Auf eine umfassende Anamnese und Befunderhebung erfolgt die Therapie mit sanften Behandlungstechniken und Anleitungen zu aktiven Mobilisierungs- und Stabilisierungsübungen.
Mein Ziel ist für euch ein verbessertes Körperbewusstsein, Klarheit über einseitige Alltagsaktivitäten und das Erlernen umsetzbarer Selbsthilfemaßnahmen, die gut in den Alltag integrierbar sind.
Im Anschluss an die Therapie bietet es sich an, den Körper umfassender, sowie angepasst auf die sportlichen Anforderungen als Reiterin, zu trainieren. In diesem Fall und bei Reiterinnen ohne konkrete Erkrankungen/Einschränkungen biete ich individuelles Training an.
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Der Checkup für Reiter gliedert sich zu Beginn in zwei kurz aufeinander folgende Termine:
Am ersten Termin führen wir einen sportphysiotherapeutischen Befund durch. Dieser beinhaltet neben einer umfassenden Anamnese, Inspektion und Bewegungsanalyse beim Reiten ebenfalls eine von mir entwickelte reitsportspezifische Testbatterie, welche Hinweise auf mögliche Defizite im Bereich Koordination, Kraft und Beweglichkeit liefert.
Anhand der Testergebnisse erstelle ich einen individuellen Trainingsplan für die nächsten 8 Wochen, welchen wir beim zweiten Termin durchgehen und wenn nötig anpassen. Das Ziel ist neben einem geschmeidigen, stabilen Sitz für eine dosierte Hilfengebung auch ein allgemein verbessertes Bewegungspotential.
Der Trainingsplan beinhaltet neben Aufwärmübungen vor dem Reiten, Mobilisierungs- und Kräftigungsübungen, welche ihr zu Hause oder in einem Fitnessstudio praktizieren könnt. Durch die persönliche Anleitung stelle ich sicher, dass alle Übungen auch alleine korrekt ausgeführt werden. Kontrolltermine ermöglichen Feedback und die weitere Anpassung der jeweiligen Übungen an den aktuellen Trainingszustand.
Sollte mir innerhalb der Befunderhebung etwas Besonderes auffallen, erhaltet ihr von mir ebenfalls eine Rückmeldung, ob bspw. eine Vorstellung bei einem Arzt oder Osteopathen anzuraten wäre.
Wenn ihr es euch nicht zutraut eigenständig zu trainieren, dann begleite ich euch auch gerne regelmäßig in kürzeren Abständen.
Oder möchtet ihr lieber in der Gruppe üben? Ich biete Seminare für Kleingruppen an, wahlweise mit Theorie- und Praxisteil, direkt bei euch vor Ort und in regelmäßigen Abständen.